Sprüche unveröffentlicht

SPRÜCHE IN OBWALDNER MUNDART
Sprüche in Obwaldner Mundart (Sprich) haben eine lange Tradition. Damit begonnen hat der wohl bekannteste Obwaldner Mundartautor Julian Dillier. In all seinen Publikationen gab es „Sprich“. Auch der Kernser Pfarrer Karl Imfeld hat im Bändchen „Verdrahd churzi Gschichtli“ spruchähnliche Gedichte verfasst. Schliesslich wendet auch Heidy Gasser diese Kurzform an. Als ich damit begann, für mich  ab und zu „Kalendersprich“ zu notieren, nahm ich diese Obwaldner Tradition auf. Einige dieser Sprüche habe ich auch als Leitgedanken für meine Website verwendet. Einige sind in Zeitungen, auf Postkarten oder einmal auch auf Servietten für Restaurants veröffentlicht worden.

Romano Cuonz

 

Tyytsch und tyytlich

Sprich i Obwaldner Mundart

 

Romano Cuonz

(Bis 2019 unveröffentlicht)

 

 

 

Ider Politik isch‘s äister ds Glyych:

MÄ seid MIÄR

und mäind doch KÄINÄ.

*

Wiä das äim treeschtäd:

Äs paar alt Hudlä id Chläidersammlig,

dervoor as mä d Zytig witerlist.

*

Da chäisch de

uber dyy äigät Schattä springä,

wenn fir dich d Sunnä niä schyynd.

*

Fir yysä TÄGLICH KAFFEE

hemmär d Indianer

scho 1492 gleerd

um iräs TÄGLICH BROOD bättä.

*

Tuäd der Computer nid wiänär sett,

nämt mängäinä ganz gäre

wider ä Tolggä im Räinheft i Chaif.

*

Alläs Guätä chund vo obä bhäiptid‘s.

Bim Computer chund’s vo der rächte Muistaschtä.

*

Was nitzd‘s, wenn d Politiker

diä fuilä Chaartä äister wider nyyw mischläd.

*

Wenn Bluämä tyyrär

und Woord billigär wärdid,

schwyynd d Hoffnig.

*

Diä äifachä Lyyt hend der Wyy zald

und d Ratsherrä hendä ufd Spesä gnu.

Und äinä hed i syyner Red gsäid,

das syyg etz ä Tag gsi,

wo i d Zuäkumft wyysi.

*

Der äint hed mid syynä abstrakte Helgä

gägä Totaluisverchäif vo der Häimet

effentlich proteschtiärd,

der ander hed as Spekulant gnuäg verdiänäd,

as är sich diä Kunschtwärch fir syy guäd Stubä

nu hed chennä läischtä.

*

Hittigstags lyygd niämer mee wiä druckd,

per MAIL isch‘s äifacher.

*

Naachäm Rägä schyynd d Sunnä:

Mid därä äifache Wyyshäit verdiänid

Wätterfresch hyyffäwyys Gäld.

*

Was der Puir nid kennd, frissd är nid, säid mä.

Aber dä Tiär im Stal wird inäghirtäd.

*

„Wasser bredigä und Wyy suifä“

hends friäner gsäid … hyt säiti mä

„Linggs politisiärä und rächts uberholä“.

*

Ä Sunntig gids nimmä,

sit‘s Sunntig-Zyytigä gid.

*

Wen der Wäg zu Hell

mid guätä Vorsätz pflaschteräd isch,

hed wenigschtens der Tyyfel

äister nu Hochkonjunktuir.

*

Äs paar Flosklä im Vorbyygaa,

abgspild wiä vomä Tonband:

Scheeni Woord.

*

I der Zyyt sel mä sparä, de häig mä i der Nood,

raatid d Bänker.

Dermitnä‘s d Lyyt äi gläibid,

zäigids voorzuä, wiä mä Pläiti gaad.

*

Äigetlich miässts im Chärwald häissä:

„Achtung Hunde!

Wild bitte an der Leine führen“.

*

Wo s Schaaf gwaared hed,

um weler Vagantä mä i der hitigä Wäld

ä Wäsig machd,

heds gläitig ä Wolfspelz zuächä ta.

*

Fraagd di äinä: Stimmts fir dich?

Muäschnä gspirä, obd‘em antwurtisch.

*

Lost der epper bis zum Schlus zuä,

äi wenn är dyyni Gschichtä

scho in- und usswändig kennd …

chaisch ä hiraatä.

*

Zittrigä Värs firni Liäbeserklärig:

Ä Bluämä mid Namä aredä.

*

Wer nid lugg laad, gwinnd …

und verlyyrd all Frind.

*

Diä wichtigschd Erfindig

vo der Mäntschhäit

nachäm Rad

isch der Chräisel.

*

D Waarred wird hyyffig tänkd,

aber sältä gsäid.

*

Was d‘ Gsundhäit wärd isch,

gmerksch speetischtens,

wenärä uf Rächnig vo Tekter

hinnänachä läifsch.

*

Wen‘s numä guäd mäinsch …

lachs gschyyder grad la syy.

*

Dervoor as ä Lehrer ä Schiäler straaft,

set är si bsinnä,

ob är friäner nid äifach mee Glick gha hed.

*

Summ Lyyt,

hend Fèll-lädä,

dermit‘s nid uisä gseehnd.

*

S‘ gid nyyd,

wo der Mäntsch weniger i syynär Macht hed,

als d Macht.

*

Äi diä häiligschtä Chiä

hemmer sälber ghirted.

*

Wenn der äint lyygd

und der ander d Waaret kennd,

gid äi Lug der ander.

*

Säid äinä zuädär:

das isch ä guäti Fraag!

muäsch ufd Antwort gar nid wartä.

*

Diä hèrtnäckigschtä Brediger sind diä,

wo a andärä

iri äigetä Sindä firhend.

*

Sachä gids,

vor dänä chäisch dervo läifä,

so gläitig asd magsch,

und si sind doch äister wider voorder.

*

Muäsch blooss i Erinnerige chramä,

und scho gheersch äs unäntlichs Meer ruischä.

*

Zwee Meglichkeite zum alterä:

Äntweder, dui dänksch am Abä

„Wider ä Tag weniger“.

Oder dui säisch am Morgä

„Nu äinisch ä Tag mee“.

*

Immer nu besser,

si redid wiäscht uber äim

as gar nid.

*

Liäbi ufä erscht Blick chutzäläd,

Liäbi ufä zwäit Blick bliäd.

Vertha aber tuäd numä Liäbi ufä dritt Blick.

*

Äs gid sevel verschidnig Chranketä,

as äs sicher jedäm und jederä

äini präicht.

*

Schuälversäger

gid äs nid.

Schuälä, wo versägid,

umso mee.

*

Der Underschid

zwischä Tiärqualität und Tiärquälery

isch hifig ä gringä.

*

Numä Geduld:

Speetschichtens bim Naachruäf

redit’s scheen uber äim.

*

„Mega cool“

z Korsika oder z Spaniä

id Feeri z gaa:

Wenn’ s det blooss nid sevel Fremdi hät!

*

Himmäl und Hell

sind hyyfffig necher binänand,

as äs d Pfäärer wend ha.

*

Amä Chind muäsch zerscht sägä

was äs cha,

obd äm säisch, was äs nid cha.

*

Redä wärid äigetlich

vil weniger neetig,

as d’ Rednär tänkid.

*

Zyyt verlyyrd mä nid:

Mä cha äifach

Wichtigs vo Uwichtigem

nid underschäidä.

*

I der hitigä Wäld

verstaad mä alls.

Schogaar das,

wo ubegryfflich isch.

*

Äs sig doch nid zum sägä …

sägids.

*

Mengisch lyyd äim äi s‘ fäinschtä Ässä

ufem Magä.

*

Mä set käini Woord verlyyrä:

irget näiwer

stirchläd äister druber.

*

Äs gid tschuppäwyyws Lyyt

midämä fundiärtä Halbwissä.

*

Gschyyd muäsch nid ai nu sy,

wend hiäsig bisch.

*

Ds Färnsee

isch eppis Läbigs,

wo huiffäwyys Toti zäigd.

*

Summ bhaiptid, d Wäld geng glyy under.

Ich saiti ender,

miär chemi äis Tags nu so richtig ufd Wäld.

*

Jedä und jedi

cha irgendeppis besser as dui.

*

Hit chad schonä Goof

d Wäld kabutt machä:

per Muisklick.

*

Summ leerid

Sprachä

sälbschtredend.

*

Sitzigä sind ds Eldorado fir Lyyt,

wo suscht nyyd z‘ sägä hend.

*

Wer as Liächd wot,

muäss Dänkmäler, wo vor der Sunnä staand,

abruimä.

*

Im Chopf blyybd numä,

was mä midäm Härz erläbd hed.

*

Mid sich sälber set mä

– mindischtens hiäntaa –

ä Waaffästillstand abschliässä.

*

I der Politik bruichis nyyw Chepf bhaiptit‘s,

aber chuim sinds gweeld,

gsends elter uis as die Altä.

*

 

Wie mängä frischä Wind

wird nach dä Waalä

zumä leewä Firzli.

*

Tuäd äinä all ander uberschnorä,

isch das fir Politiker

ä äistimmigä Entschäid.

*

Läitbilder sind weder abstrakt nu konkret.

Aber choschtä tiänds mee

as jedäs Mäischterwärch.

*

Fir diä mäischtä Lyyt isch s Internet

ä Filli vo Halbwissä.

*

Im Militär hend‘s befolä,

mä sel „der inner Schweinehund“bodigä!

Fir mich han ich alig dänkt:

D‘ Syywhind um mi umä sind èrger.

*

Us mängäm Hirsch,

wo luit reeräd,

wird am Schlus ai numä

äs arms Wirschtli.

*

Friächer hed mä eppe nu vo

„Doppelmoral“ gred.

Hit gits scho gar käini mee.

*

Paisägspräch zwischä Kultuirfrindä:

Kennsch das romantischä Gedicht vom Eichendorff?

Jää, weles mäinsch?

Z Hergöttli oder z’Braugold?

*

Wer im Wäldtheaater

nid ä Häiptrollä wot spilä,

wird aitomatisch zum Statist.

*

„Brunch“ isch wiä Ässä,

aber zur faltschä Zyyt.

*

Apéro häisst:

Sich der Appetit verderbä

mid Salzstängäli und bleedäm Gschwätz.

*

Äs gid ai

yygfläischti

Vegetarier.

*

Ai Blyyschtiftspitzä

isch Birooarbed.

*

Dui wettisch wyssä,

wiäsi ä Stäzyytmäntsch gfyyld hed.

Sä verzicht äi Tag ufs Handy!

*

Syy äinzig erfolgrich Pakt

hed der Tyyfel

midäm Erfinder vom Händy

abgschlossä.

*

Zyyt zum Schaffä

hed mä blooss nu i dä Feeri.

*

Sozialkompetänz:

Jedä luägd firä ander,

numä käinä uf sich.

*

Dr chlyy Underschid:

Johann Wolfgang Goethe

isch nu oni Lap-Top gräisd.

*

Faasch a i der Agända

äi Telefonnummerä nach der anderä stryychä,

gmerksch wiä’d alt wirsch.

*

Viläicht gids nu Rednär,

wo nid lyygid,

aber sicher käini,

wo d Waarät sägid.

*

Zwischä nid lyygä

und

d Waared säge,

isch ä himmelwitä Underschid.

*

Wer äister Guäts tuäd,

tramped de Mitmäntschä

hiänta ufd Fiäss.

*

Äs gid Iladige,

wo äim i Verlägähäit bringid.

*

Mengisch, wennd am Morgä vertwachsch,

bisch froo,

as äs käi Traimwäld gid.

*

Wen der Spruch

„Es singe, wem Gesang gegeben“

täät gältä,

blub äim so mängs erspard.

*

Muäsch numä äis Huis wyyter,

und scho hesch ä ganz anderä Blick ufd Wäld.

*

Benzinpryysä sind guäd fird Gsundhäit:

Jedes Mal, wenn‘d tankisch,

machsch ä Chopfstand.

*

Yysi Wäld wär so scheen,

as mä nid äister

uberni andäri set bredigä.

*

Wenn ä Muäter iri Chind

mee as luit erziäd,

sind äigetlich diä rundumä gmäind.

*

Zwenig Zyyt gid’s nid:

D Zyyt hed nu niä uifgherd verläiffä.

*

Wemmä bim Alterä

afaad chränklä,

chund mä sich vor

wiänä billigi Occassion.

*

Wet mä italienischä Chochrezäp gläibä,

gubs dèrtt unnä nyyd mee as Grossmiäterä.

*

Mängi und mängä isch chlapfs

am Hag,

wenn dr Computer d Antwurt nid wäiss.

*

Was „Schönreden“ häissd,

luägd mä im Dude nachä.

Wiäschtredä tiänd d Lyyt vo sälber.

*

Ufem Jänzigrad

ä Luzärnär Pilzlär

zumä Zircher Pilzlär

ubernä Obwaldner Pilzlär:

Luo! Doo esch de Souchaib,

wo eusi Pöuz chlaud!

*

A propos „Userä Muggä ä Elefant machä“:

Miär isch ä Tschupplätä Elefantä

im Schlaafzimmeräister nu lang liäber

as äi äinzigi Stächmuggä“.

*

Anere Vernissage

sind Chäsmecke und Brood hifig das,

wo nu am wenigschtä uiflyyd.

*

Uberchiäm mä all diä Zyyt zrugg,

womä numä ächlyy derglyychä tuäd,

hät mä äs halbs Läbä gwunnä.

*

Chind vo hit

wissid unhäimlich ähuiffä,

wo si nid ghèrig verstaand.

*

Zum Original wird äinä,

wo macht,

was ander machä wettid.

*

Mängä säid „Ja“ zum Verspräche

„Bis dass der Tod Euch scheidet“

und dänkid nid dra,

wiä lang dä uf sich wartä laad.

*

Dervoor as epperäm

s‘ Ja-Woord gisch,

settisch d Äigä zuetuä

und midäm Härz luägä.

*

Off-Roader

sind wiä Kampfhind:

Numä oni Läinäzwang.

*

Wiä diskriminiärend:

„Für kleine Mädchen“

Warum nid:

„Für alte Jungs“.

*

„Rauchverbot, Todesstoss fürs Gastgewerbe“

jamerid d Bäizer i der Zyytig.

Ich glaibä diä verwächslid eppis.

*

Wotsch hittigstags nu Aktiä chäiffe,

suächsch am gschyydischtä ä Firma,

wo Sparstrimpf lismäd.

*

Politischi Vererbigs-Leer:

Chind vo friächerä Schwarzä

wärdit griän.

*

Mengisch hedmä z Gfyyl,

mä verdanki s Uberläbe

ender dä Chemiker as dä Tekter.

*

Mid Salamitaktik

am wenigschte afaa

chend Vegetarier.

*

Äs mag schwirig syy,

modärny Kunscht z begryyfä.

Uverstäntlich aber isch numä,

was Sachverständigi

derzuä sägid.

*

Säid epper,

är syyg am Compiterzyytalter „abhold“,

isch jedä Kommentar uberflissig.

*

Käi andäri Buistell

isch hittigstags nu so ugsicheräd

wiä d Schuäl.

*

Eppä sägids,

nyw Bäsä wischi guäd.

Ich gläibe, s chund ender druifab,

wiä alt der Dräck isch.

*

Nachämä politischä Ricktrid

laad mä

sogar amä Glatzchopf

nu s äint oder ander guätä Haar.

*

By schlächte Gwonete gilt:

Was „Hänschen“

äinisch gleerd hed,

verleerd der Hans

nimmä äso gschnäll.

*

Lyyt gid‘s,

diä leggid fir jedä Mäntsch

äs schlächts Woord i.

*

Iri waar Natuir zäigid d Lyyt

bald numä nu a der Fasnacht.

*

Momol, miär chend!

Das täät ai uf Obwaldner-Tiitsch

useed guäd teenä.

*

Wenn eppis i der Zyytig staad,

muäs äs nid ai nu waar syy.

*

Guäti Wärbig isch,

wend epper zum Tyyfel schicksch

und dä ai nu gäära gaad.

*

Under d‘ Girtälini rutscht eppis numä,

wemmäs äister benamsed.

*

Äis blyybd i der Schuäl godlob uveränderlich:

Leerer wärdid iri Schiäler niä chennä uisläsä.

*

Summ dänkid soo lang,

as si am Schlus nyymä chend säge.

Ander hend scho alls gsäid,

dervoor as si agfangä hend dänkä.

*

Wenn ä Manager nachäm Crash

zächä maal weniger verdiänd als dervoor,

verdiänd dä arm Maa

numä nu zwänzg maal mee as ä normalä Mäntsch.

*

Äs gid im Läbe niämer Ahänglichers

as ä Find,

womä sich äinisch gmachd hed.

*

I der Politik bruichtis Lyyt,

wo nid äister numä nachä-,

derfir umso mee sälber dänkid.

*

Fir yysi computerverrucktä Schiäler

gilt ä uiralti Wyyshäit:„Weniger wär mee!“

*

All redid vo Qualitätssicherig,

sider wird Giäti

mee und mee

äs Fremdwoord.

*

Im Evangeeli häisst’s:

„Saifter chund äs Kamel durnä Nadläschlitz

weder ä Rychä i Himmäl“.

Drum luägd etz Obwaldä, as diä Sortä

weenigschtens hiä unnä nid z churz chund.

*

Arbäd und Gspass ha

sind Zwilingsbriädärä.

Der äint mag oni der andär

nid so rächt glicklich syy.

*

Syys nyyw Huis am See

hed är „Parädyysli“ täifd …

ufärä Tafälä dervoor heissts:

„Zutritt verboten“.

*

Zyyt chammä nid verlyyrä:

Vernogglä scho!

*

Wer ds Internet hed,

chad uf Allgemäinbildig verzichtä.

*

I sybä Stund isch mä

uf der anderä Sytä vo der Wäld:

Aber numä midem Kerper.
*

Ä äignigä Gartä chammä ha,

wemme Fräid am Schaffe

oder gnuäg Gäld derfir hed.

*

Täil Lyyt

gend mid läre Hend

als ob‘s voll wärid.

*

Mid guätä Räät isch äs soni Sach:

Nid umsuscht säid mä ai „Raad-Schlag“.

*

Vo wägä Stäi:

Wend is “World Wide Web” gasch,

sitzisch im Glashuis.

*

Us syynär Huid schlyyfä

cha käinä,

aber mängä läid äini drubert a.

*

S‘ isch scheen, wemmä zfriede isch

mid däm, womä hed …

sägid diä, wos hend und vermegid.

*

Gwinner und Verlyyrär

sitzid i yyser Wäld gnai so nech binänand

wie bimä Lottomatsch.

*

Solang as zwäi sich id Haar gratid,

hend‘s wenigschtens nu käini Glatzä.

*

Äs gid Lyyt,

diä gfindid

am richtige Ooord

äister s‘ faltsch Woord!

*

Miär modärnä Mäntschä

buiwid yysi Tirm lengscht nimmä i Himmäl:

I der Hell hend‘s a dertigä Projekt vil mee Fräid.

*

Wenn‘d z oberscht ufäm Läiterli

dra tänksch, as dyyni Wurzlä im Bodä sind,

verlyyrsch der Halt ai de nid,

wenn‘s nidsi gaad.

*

Yysi Wäld liferäd ender der Bewyys

fird Existänz vom Tyyfäl,

as fir diä vom Liäb God.

*

Wer bi jeder Glägäheit ufd Päikä haiwd,

isch inärä Muisig besser am Platz

as i der Politik.

*

Gfind äi Mäntsch,

woder gnai das säid, woner dänkd,

de hesch mee as numä Amerika entdeckt.

*

„Fressen und gefressen werden“

häisst‘s im Tiärryych.

Fird Mäntschä gilt numä s‘ Frässä.

*

Ä Beärdigung

isch nid der richtig Oord

zum epper z grächtem kennäleerä.

*

Midäm Zuinpfaal

winkd hittigstags nimämer mee:

Äs SMS isch liächter.

*

Hitigi Bebee

bstellid d Muätrmilch per Chnopfdruck:

Enter.

*

S modärn Läbä

mid all sinä digitalä Erliächterige

isch ungläiblich komplizierd.

*

Fuili Uisrede muesch hit nimmä suächä:

Midämä Computerabsturz

bisch fir alls entschuldigäd.

*

Ä guäti Partyy machä

heisst hittigstags

ä Computer-Fachma hyyratä.

*

D Fraagä, wo epper stelld,

verratid mängisch mee,

as d Antwortä woner gid.

*

Hiäntaa fraag ich mi ja scho,

obs nid baldanä

mee Dichter as Läser gääb.

*

Wen äinä zuäder säid:

„Schooo?“

säisch am beschtä

„Tschüssli“.

*

Uifgstäiwäti Täibi

isch wiänäs Zindhelzli,

womä z lang i dä Fingerä bhalted.

*

Scho mengä hed gmäinid

„networkä“ heb zwei t.

*

Fir hitig Goofä uvorstellbar:

As äs Lyyt gid,

wo äs Zyytalter ooni Handy

uberläbt hend.

*

A Wiänachtä,

wen d Chind Gschänkli uispackid,

isch ä Internetzämäbruch

scho schiär vorprogrammiärd.

*

Studiäre isch hitigstags käis Problem mee.

D Fraag isch ender:
Was sel ä Studänt mache,

wenäm alls zycho isch?

*

Ufem Land isch mä,

wenn äim d Lyyt midem Namä aredid.

*

Wen Schuelbiächer

nach ändlose Diskussione

zu de Schiäler chemid,

sind scho wider nyywi fèllig.

*

Homo sapiens bedytäd:

So tuä, als ob mä

Reder, Flygel und Flossä hät.

*

Wiämä hittigstags vergiftäd wird,

list mä uf Packigsbyylagä

underäm Chlyydruck

„Zu Risiken und Nebenwirkungen“

*

Mengisch fliäd mä

us der engärä Häimet,

numä zum sich

imä Hotällchaschtä laa ispeerä.

*

Am gfährlichschtä

sind Find, womä gspyrd, aber nid kennd.
*

Wer wisse wot, wiä d Wäld rächtswäge isch,

chund um‘s Räisä nid umä.

*

Bevor äine zum Uisschtyyger wird,

set är uberleggä,

ob är uberhaipt äinisch yygschtigä isch.

*

Neunmal klug

und siebengscheit:

aber numä äinisch dumm.

*

Vil Lyyt gniässid hittigstags

iri Räis

„in vollen Zügen“.

*

Gaads ums Gäld

liferäd Expertä all Arte vo Leesige:

Sogaar dertig,

wo d Problem erscht machid.

*

Ganz der Alt … näi, d Grossmuäter!

Wiäsoo darf äigetlich der Chlyy

nid sich sälber glyychä?

*

Wer sich z wältsig is Bild setzt,

ghyyd liächd usem Ramä.

*

S‘ Uiswäälä

vo de richtigä Flosklä

isch ai ä Kunscht.

*

Der Vortäil vo Hind und Chatzä:

Si sägid miau oder wau

ooni wenn und aber.

*

I Gods Namä

isch scho vil glätzged worde.

*

Was mä sälber macht, isch Muisg.

Lärmä tiänd äister diä anderä!

*

Vowägä Bschyssä:
Sich sälber fiärd mä mee hinders Liächt

as all ander.

*

Wemmä a der Olympiade

Medaille chent chaifä,

wärid miär Schwyzer ai wyder derby.

*

Ich ha äifach käi Zyyt

zum äister

mid der Zyyt z gaa.

*

Erscht, wen der letscht Puir verdrosssä,

der letscht Hoof verchaiffd,

der letscht Quadratmeter verbuid isch,

wärdid miär gmerkä, as mä ai Styyrgäld nid chad ässä.

Weisheit der Cree-Indianer auf Obwalden gemünzt.

*

Mid numä ächlyy Glick

chammä i yysä Bärgä

nu der wild Freerider oder der gmäin Bike-Downhill-Raser beobachtä.

*

Miär mid yysä Wurzlä im Bärgbodä

bruichid äister ai äs Aig

fir Veränderigä am Wulchähimmäl.

*

Inä Zyyt wachst mä inä…

aber ai wyder druis uisä.

*

Dyyni Frind sägid der,

was‘ d gärä wärsch …

dyyny Find, was’d bisch.

*

So mengs wäisch erscht,

wen‘d nyymä dermit chaisch afaa.

*

Chriägäd wird htitigstags mid Aito uf Strasse.

*

Äigetlich häisst der Stinkfinger

Mittelfinger.

*

Vergält’s God isch der scheenscht Dank …

ämel wen dä da obä mitmachd.

*

Vergiss äs! säid der äinä.

Etz chaisch sicher si, as äs bhaltisch.

*

Disä kennd

nordischi Herdätiär,

englischi Piärsortä,

remischi Quällänymphä

und d Abchirzig fir „Eidgenössisches Rohrleitungs-Inspektorat“.

Woohar hed ächt dä ä soni bräiti Bildig?

*

Dr Vortäil vo Hind und Chatzä:
si sägid wau oder miau,

aber niä wenn und aber.

*

Wäisch nid so rächt was redä?

Älpler-Magroonä

 – hindärsi oder firsi –

sind usinnig ergibig

und dui lyysch dermit chuim je dernäbe!

*

Wäg em Gluscht und suscht:

Fäin ässä isch äifach scheen!

*

Ums Brood bättid’mer!

Chääs gid der Hèrgod dä Obwaldner

fir nyyd und suscht.

*

Miär Obwaldner

bschlyysid yysä Chääs nid is Gänterli.

*

Sämpf isch ä Delikatessä,

aber mä settä nid zu alläm und jedäm derzuä gä.

*

Wotsch a Goofä Sindä firha,

 de leer am gscyydischtä

zerscht diä Gwachsnä kennä!

*

Wer sy äiget Wäg gaad

hed niemer vor sich.

*

Besser sich freiä

uber das wome hed,

as sich gräme

wägä däm, womä nid hed.

*

Wen äjedä vor syym äigetä Loch tät wischä,

wär’s uf yyser Wäld scho wyytumä suiber gnuäg.

*

Im Schwander Rutschgebiät

hed der verantwortlich Buichef vo Sarnä

uber Massnahme, wo planed sind, orientierd.

Am Schluss hed är nätterwis gsäid:

Ich wyyschi allne scheeeni Wiänachtä und ä guätä Rutsch!

*

I schlaflosä Nächt

sind alli Problem da,

lese aber chamme si niä weniger as de.

*

Scho nu verruckt:

Zum Abnä

bruichtis äigätlich so wenig –

oder schiär nyyd.

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D Medizin chad schiär als:

Numä d Närvächrankete

hed der liäb God i siner Entscheidig bhaltä.

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Es wird zvil glached wos nyyd z lachä gid

und zwenig brieläd wos vil z briälä gub.

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Puiräreglä:

Mid dä Hiänderä is Bed

und midem Giggel uif

gid äim der neetig Schnuif!

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Disi, wo z Kanada i de Feri gsi isch

hed mid irnä Abenteier bleffed:

„Wäisch Vreni“,

hed sie gsäid,

„das isch ja scho gruisig gsi,

wo dä Bär so umetigered isch!“

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Der Franz sig nynzgi wordä:

Und das, trotz morärner Medizin!

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Äs Komplimänt isch nid anders

als ä Bestätigung,

as äine by diär ä Ähnlichkeit

mid sich sälber entdeckt hed.

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Puiräschleewi

Bringd hifig mee i

as der hechscht IQ.

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Journalischtischi Kunscht:

Läri Woord

woolwollend objektiv zämäfassä.

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Mich dunkds

ich laifi dr Zyyt dervo,

aber dummerwys hinderschi.

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I der Massä chaisch

grad so guäd verschwindä

wiä i der Einsamkäit.

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Sum Lyyt bruichid useed vil Woord

zum nyyd säge.

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Nid vo geschter syy

häisst doch nid partú,

as mä äister scho vo ubermoorä syy muäs!

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Ich hangä so a der Schoggi …

und d Schoggi hangäd a miär!

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Ein Blick genügt nicht,

um Einblick ins unendliche Afrika zu erhalten.

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Abnä:

So äifach wärs – so schwirig isch äs!

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D Wäld dräid und dräid si

und dui blybsch siferli staa:

Altärä.

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Wen jedi und jede

kinschtlered und uisstelld,

bringd sich Kreativität siferli

sälber um.

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Är heig wider Räge …

Ja, machid de äigetlich

d Wätterfresch

yyses Wätter?

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Wer probiärd d Zyt uifzha,

vepasst aitomaatisch

ai ä Täil vom Läbä!

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Isch äs ächt numä zuäfellig,

as sich im Woord Magie

der Magä versteckd.

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Mäntschä, wo numä

per E-Mail mid miär vercherid

wirdid‘ mer

vo Mail zu Mail

fremder.

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Frintlichi isch diä bescht und billigscht Reklamä!

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Äs gid Sachä, diä sind korräkt,

aber nid richtig.

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Puuräreglä:

Wenns schiffäd isch s Wätter

fir diä äinte guäd und fir die andrä schlächt.

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Wer machts äigetlich wem nachä:

Der Goggel am Mäntsch

oder der Mäntsch am Goggel?

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Hitigstags ich der Underschid

zwischä Muisig und Krach

hifig ä Chlynä.

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Bi gwissä Aläss

klatschid d Lyt numä,

as si nid vor luiter Lengwyli yschlafid.

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Nitzä tiänd Medikamänt

hifig numä dänä,

wo äigetlich gar nyyd hend.

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Schiergar ds Stärbä

muäs mä sich hitigstags

nu chennä läischtä.

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Wen der Motor vom Bootli sträikd,

chund mä ganz scheen

is Ruädärä.

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Äs macht nyyd,

wen d Lyyt ä Dichter zum Tyyfel wyyschid –

ämel solang‘s syyni Text nu läsid.

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Nidemal zum Lob Gottes

derft alles erlaibt si.

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Wemme es SVP Flair hed, wird s Läbe eifach.

Mä mues nimmä dänke:

 epper isch äister tschuld.

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Ob by der UEFA – FIFA oder ufäm Rasä,

so richtig inträssant wird Tschuttä erscht,

wenn eppis fuil isch.

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Äs Feeriparadys,

wo bloos nu uf Luxusturischtä setzt,

wird liächt zur Hell!

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I der hitige Zyyt muäs mä sich vor allem äis

abgweenä …

sich  irgendeppis aazgweenä.

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Nid simpel, aber äifach set mä schrybä.

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Mä cha schier alls gislerä.

Numä sich sälber nimmd mä äister wider mit hei!

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D Fläigä isch das Tiär, wo ai der Wäldundergang uberläbe wird.

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(Unveröffentlicht  – Copyright bei Romano Cuonz).